Herr Präsident!

Ich, der kleine Ulrich Dost aus dem weit entfernten kleinen Berlin, habe das Bedürfnis, Ihnen meine Auffassung Ihres Tuns zur Tötung des Mörders Osama Bin Ladens zu übermitteln.

Zum juristischen Teil:
Ihr Tun ist Mord. Das Aussenden eines Todeskommandos ist Anstiftung zum Mord. Ein staatlich verordneter Mord. Und Sie sind der Täter hinter dem Täter, der den Mord anordnete. Und der Umsetzung des verordneten Mordes zusahen.

Ihr Tun ist auch nicht dadurch zu rechtfertigen, in dem Sie auf das Morden des von Ihnen Ermordeten verweisen. Das ist die rein juristische Bewertung, zu der auch wenig begabte Jurastudenten des ersten Semesters unweigerlich kämen.

Käme ein amerikanisches Gericht in einem Verfahren über Sie zu dem Ergebnis, und zu keinem anderen käme es, würden Sie in Ihrem Lande zur Todesstrafe verurteilt werden. Die Vollstreckung Ihres Todesurteils würde übrigens, so abscheulich auch die Tatsache nicht abgeschaffter Todesstrafe in Ihrem Lande ist, kein Mord sein. Denn es wäre das Ergebnis eines justizförmigen Verfahrens, in dem auf gesetzlicher Grundlage die Todesstrafe verhängt und vollstreckt würde. Dagegen ist das Handeln Ihres Todeskommandos in Pakistan Selbstjustiz.

Übrigens: freuen würde ich mich über Ihre Hinrichtung nicht können. Aber ebenso wenig kann ich mich über den Mord an dem Mörder Osama Bin Laden freuen.

Zur Sicherheitslage:
Dass Sie mit Ihrem Mord die Welt noch ein wenig unsicherer gemacht haben, als sie ohnehin schon ist, dafür gebührt Ihnen ebenfalls kein Dank. Mit Ihrem verbrecherischen Tun gefährden Sie das Leben tausender Menschen, die bei Selbstmordattentaten weiterhin und vielleicht verstärkt ihr Leben lassen werden. Und schlimmer: zur Völkerverständigung ohne Krieg, was wir alle so bitter nötig hätten, tragen Sie auch nicht bei.

Zur Haltung der Vereinigten zu den anderen Staaten und Völkern der Welt:
Schon das Fundament, auf dem die Vereinigten Staaten errichtet wurden, besteht aus niedergemetzeltem Volk, den ihres Landes beraubten Indianern. Nun würde ich gerne darauf verzichten wollen, immer wieder diesen alten Vorwurf zu erheben, zumal Sie, Herr Präsident, dieses Verbrechen nicht zu verantworten haben. Aber ich kann nicht auf den Vorwurf verzichten, weil ihr Land seit seiner Gründung nicht auf das Niedermetzeln anderer Völker verzichtet und auch Sie gerade unter Beweis gestellt haben, keine Lehren aus der Geschichte gezogen zu haben.

Auch wenn Sie ein Mörder sind, Herr Präsident, und ich über ihre Machtmaschinerie zum Töten verfügte, Sie könnten unbesorgt sein: ich würde nicht zum Mörder wie Sie.

Meine Wünsche:
Dass sich die Vereinigten Staaten nicht mehr über andere Völker erheben. Aus Deutscher Geschichte unter Hitler lernte ich, was mir übrigens nicht schwer fiel, dass das nicht förderlich ist.
Dass Ihr Land endlich abschwört, bestehende Probleme der Welt und ihrer Völker mit Kriegen zu verschärfen.

Dass religiöse Fanatiker wie Al Kaida und andere, die da draußen morden, das mir von den Vereinigten Staaten gewünschte und geforderte Verhalten ebenso annehmen.

Beste Wünsche für eine friedlichere Völkergemeinschaft