Dass das ländliche Mannheimer Landgericht skurrile Beweisregeln entwickelt hat, um den Wetterfrosch Kachelmann der angeklagten Vergewaltigung zu überführen, ist schon in einem vorangegangenen Beitrag behandelt worden. Danach soll offensichtlich mit Hilfe von nicht bei der Tat anwesenden Lausemädchen Kachelmanns nicht von Dritten beobachtete Tat bewiesen werden. Wenn auch nicht überzeugend, so doch sehr raffiniert. Und vielleicht erschließt sich ja dieser Unfug dem durchschnittlichen Juristen deshalb nicht, weil seine Gehirnwindungen anders als die der Mannheimer Richter beschaffen sind. Und das ist wohl auch ganz gut so, wenn man die neueste Fehlleistung eines Mannheimer Richters unter die Lupe nimmt:
nachdem der Psychologieprofessor Köhnken in der Verhandlung zu dem Schluss kam, dass die Belastungszeugin wohl eher nicht glaubwürdig ist, soll der Berichterstatter Joachim Bock in den Saal gefragt haben: Warum lügt sie so schlecht? Das treibt mich um seit ich die Akten gelesen habe.

Und man fragt sich irgendwie, ob der Richter auf besseres Lügen der Belastungszeugin hoffte, um Kachelmanns Täterschaft besser beweisen zu können.

Und nun mal Klartext: ich finde, nach 40 Hauptverhandlungstagen mit teilweise sinnloser Beweisaufnahme sollte endlich Schluss sein mit einem Strafprozess, der keiner ist und eher einer vermarkteten Show wie die Hochzeit am englischen Königshaus gleichkommt. Längst sind die Grenzen eines rechtsstaatlichen Verfahrens überschritten, mindestens jedoch erreicht. Freispruch und Schluss mit dieser unwürdigen Show, die der Deutschen Justiz neben Spott noch über Jahre nur Schaden zufügt.